Hat Ihr Hund seine Ohren und Nase überall, obwohl er eigentlich Fuss gehen sollte?
Mit einem einmaligen Training pro Woche in der Hundeschule / Hundeclub ist mal eine gute Basis gelegt, braucht aber etwas mehr.
Spaziergänge an der Leine sind dazu sicherlich geeignet, enden aber vielfach in folgenden zwei Varianten:
a) man hat nach dem Spaziergang Schulterschmerzen und rein optisch sieht es aus, wie wenn der Hund Sie auf seinem Spaziergang mitnimmt.
b) was für ein Glück...man begegnet anderen Hunden, mit welchen wir dann logischerweise unseren Vierbeiner frei springen lassen.
Eine ideale Übung welche Sie jedoch ganz alleine mit Ihrem Hund ausführen können ist das Schleppleinentraining.
Dazu braucht es
-eine ca. 6m lange Leine (im Handel als Schleppleine geläufig)
-eine möglichst grosse Wiese
-15-20 Minuten Zeit/Tag
Das ganze ist nun ganz einfach. Sie stellen sich auf der Wiese ein möglichst grosses Quadrat vor, welches Sie ablaufen wollen, idealerweise mit einer Seitenlänge zwischen 50-150m.
Sie leinen Ihren Hund an, werfen die Schleppleine aus und halten mit linken Hand das Ende der Leine.
Sie rufen Ihren Hund (Bsp: Cäsar, los gehts!) und starten den Ablauf des gedachten Quadrates. Kommen Sie an eine Ecke, halten Sie kurz an, und gehen dann weiter OHNE mit dem Hund zu sprechen.
Ihr Hund darf auf diesem Weg machen, was er will, egal ob er voraus eilt, an der Leine zieht, von rechts nach links springt...Sie reagieren darauf überhaupt nicht und laufen einfach weiterhin stur Ihr Quadrat ab ohne mit dem Hund zu sprechen. Die Leine schleift dabei über den Boden. Auch wenn Ihr Hund durch andere Hunde abgelenkt wird, Sie setzen unbeirrt Ihren Weg fort.
Sie werden feststellen, dass der Hund nach einigen Quadraten plötzlich von ganz alleine Ihnen nachlaufen wird...das kann 10 Minuten dauern aber auch 20 oder noch länger.
Sobald er sich Ihnen angeschlossen hat, machen Sie noch ein Quadrat fertig und beenden das Training für den heutigen Tag.
Das ganze wiederholen Sie nun an den Folgetagen immer wieder, bis die zeitlichen Abstände vom rumtollen bis zum folgsamen nachlaufen immer kürzer werden, bzw. Ihr Hund Ihnen schon bei den ersten Runden folgt (Achtung, dass muss nicht zwingend alles in der ersten Woche sein, sondern kann auch mehrere Wochen in Anspruch nehmen).
Sobald das der Fall ist, wechseln Sie auf eine ca. 2 m lange Leine. Ihr Hund befindet sich links von Ihnen. Mit der rechten Hand greifen Sie die Endschlaufe, mit der linken Hand greifen Sie oberhalb des letzten Drittels (vom Halsband her gesehen). Sie starten wieder mit einem auffordernden "Cäsar, los gehts!" und setzen sich direkt in Bewegung.
Ziel ist es, dass Ihr Hund nun mit lockerer Leine neben Ihnen herläuft. Will der Hund zur Seite ausbrechen, rucken Sie kurz an der Leine und machen direkt darauf auch einen Richtungswechsel. Prinzipiell zeigen Sie bei dieser fortgesetzten Übung dem Hund nun jeden Richtungswechsel an indem Sie sich z.b. aufs linke Bein klatschen. Auch hier werden Sie mindestens eine Woche dies täglich für 10-20 Minuten üben müssen um damit die Basis für ein "Bei Fuss gehen" zu legen.